Wie definieren wir Europa im Jahr 2024?
Was bedeuten 10 gelungene Jahre für ein Festival — bedeuten sie wenig oder viel? Stellen sie bereits eine lange Geschichte dar oder doch nur einen Anfang? Oder vielleicht sogar beides? Die jeweiligen Themen zu finden war und bleibt als Aufgabe spannend und herausfordernd. Zwar bietet jedes Jahr das Weltgeschehen neue Themen an, nur einfacher werden sie leider nicht. Noch vor wenigen Jahren lebten wir in dem Gefühl, dass große Weltkrisen größtenteils der Vergangenheit angehören würden, doch mit jedem Jahr bedrängen sie uns inzwischen immer spürbarer.
Im Laufe der Jahre hat es sich in Krzyżowa eingespielt, dass wir uns im 1. Symposium auf den historischen Kontext fokussieren, um dann im 2. Symposium die aktuellen Themen zu besprechen, und dabei versuchen wir die Verbindungen zwischen den Weltereignissen und der Musikwelt aufzuzeigen. Und das waren in den vergangenen Jahren unsere Themen:
Die Symposien 2015 - 2023
im Überblick
2015: Musiker im Exil
2016: Die Bedeutung von Künstlern im Exil für die kulturelle Entwicklung ihres Gastlandes
2017: Musik im besetzten Polen 1939 – 1945, sowie ein Gesprächsformat mit
Mitgliedern der Familie Szpilman, nachdem wir uns den Film „Der Pianist“ angeschaut hatten
2018: Neuordnung Europas nach dem 1. Weltkrieg. Können Künstler unpolitisch sein?
2019: Welche Wirkung haben Musiker auf die Welt, abgesehen von ihrer Musik?
2020: Solidarność. Musik aus Polen in 1980er Jahren. Bürgerproteste in Belarus.
2021: „Musik und Bild. Die Rettungsanker für Musikerinnen und Musiker in Zeiten der
Krisen am Beispiel Filmmusik“. Folgen der Pandemie und Möglichkeiten der Digitalisierung.
2022: „Paneuropa, der Weg von einer Utopie in die Realität“. Bronisław Huberman.
Neue Realitäten in Osteuropa nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine.
2023: Kultur als Spiegel des Weltgeschehens. Kulturelle Identitäten in den
postsowjetischen Ländern.
Die Symposien wurden seit dem Anfang des Festivals von sehr interessanten Gästen begleitet, u.a. von Judith Serkin, Moritz von Bredow, Wolfgang Rathert, Andrzej Spilman, Frank Harders-Wuthenow, Robert Żurek, Vitali Alekseenok und Albrecht Dümling.